Beschluss: Abstimmungsergebnis: einstimmig dafür

Beschlussvorschlag:

Es wird festgestellt, dass der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2010 nach der durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft FIDES Treuhand GmbH & Co. KG durchgeführten Jahresabschlussprüfung einen Jahresüberschuss in Höhe von 32.880,69 € ausweist. Der ausgewiesene Jahresüberschuss in Höhe von 32.880,69 € wird in die Gewinnrücklage eingestellt.

 


Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der Vorsitzende Herrn Hoppe von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft FIDES Treuhand GmbH & Co. KG.

 

Zunächst analysierte Herr Hoppe die Ertragslage der WTG (Seite 12 des Jahresabschlussberichtes). Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 166.000 € und das Jahresergebnis um 248.000 € (jeweils gegenüber dem Abschluss 2009). Insbesondere folgende Positionen hob Herr Hoppe hervor:

 

            Umsatzerlöse             + 158 TEUR

            Materialaufwand                       - 284 TEUR

            Personalaufwand:                   + 63 TEUR

            Energieaufwand (S. 13)          - 17 TEUR

 

 

Zur Thematik von Rückstellungen erläuterte Herr Hoppe, dass Hintergrund der Bildung von Rückstellungen die periodengerechte Erfolgsermittlung ist, weil mit ihrer Bildung ein sofortiger Aufwand verbunden ist, der den Gewinn mindert bzw. den Verlust erhöht. Es wird Aufwand verbucht, ohne dass tatsächlich Mittel abfließen. Demgegenüber bedarf es im Rahmen der Auflösung von Rückstellungen ausreichender Liquidität. Unter Hinweis auf die Vermögens- und Kapitalstruktur (siehe Seite 15 des Berichtes) bescheinigte Herr Hoppe der Wangerland Touristik GmbH diese notwendige Liquidität, um die aus der Auflösung der Rückstellungen zu tätigenden Auszahlungen auch leisten zu können.

 

Schließlich ging Herr Hoppe auf die Anlage 8 des Schlussberichtes („Feststellungen im Rahmen der Prüfung nach § 53 HGrG) ein und stellte die Ordnungsgemäßigkeit der Geschäftsführung fest.

 

Auf Nachfrage von Ratsherrn Onnen-Lübben zu der vergleichsweisen geringen Investitionssumme von 175.000,00 €, die nach seiner Ansicht zu Lasten der Bauunterhaltung und der notwendigen Modernisierung der WTG Einrichtungen geht, erklärte Herr Hoppe, dass die Abschreibungsquote des Sachanlagevermögens langfristig der Investitionsquote des Sachanlagevermögens entsprechen sollte.

 

Herr Gramberger fragte nach der Erhöhung der Rechts- und Beratungskosten (Seite 14). Diese sind nach Auskunft von Herrn Hoppe mit der Bildung von Rückstellungen für die Planungskosten zur Sanierung der Spundwand in Höhe von 150.000,00 € begründet. Die Kernaussage zur Lagebeurteilung, dass der Anstieg der Umsatzerlöse im Wesentlichen auf den Bereich Camping zurückzuführen ist (Seite 6), hat nach Aussicht von Herrn Gramberger die Ursache in den verminderten Steuersatz.

 

Weiterhin hinterfragte Herr Gramberger die Aussage, dass Aus – und Weiterbildungsmöglichkeiten im Manteltarifvertrag geregelt sind (Seite 3 der Anlage 4 im Schlussbericht). Frau Draschba erläuterte umfangreich die besuchten Lehrgänge – eine Auflistung der Seminarbesuche im Jahre 2011 ist dieser Niederschrift beigefügt.

 

Herr Cramer sah die Ursache des positiven Ergebnisses alleinig in einmalige „glückliche“ Umstände (z. B. die Mehrwertsteuerentlastung). Der Geschäftsführung bescheinigte er betriebswirtschaftliche Kompetenz, allerdings war er der Meinung, dass die Personalführung mit erheblichen Mängeln behaftet sei. In diesem Zusammenhang verwies er insbesondere auf ein Schreiben der Gewerkschaft Verdi vom Februar dieses Jahres, das der Aufklärung bedarf. Auf diesen Vorwurf entgegnete Herr Lammers, dass bis jetzt kein Mitglied des Betriebsrats oder Mitarbeiter an den Rat herangetreten sei und über unwürdige Zustände geklagt habe.

 

Damit die gestiegenen Bedürfnisse der Fremdenverkehrsgäste erfüllt werden können und somit die Wangerland Touristik GmbH auch für die Zukunft gut aufgestellt ist (insbesondere im Bereich des Gesundheitstourismus), mahnte Frau Janßen abermals Investitionen in der touristischen Infrastruktur an. In diesem Zusammenhang fragte Herr Onnen-Lübben nach der Sanierung des Außenschwimmbeckens der Friesland-Therme. Frau Draschba erklärte, dass die dringend notwendigen Instandsetzungsarbeiten in den Wintermonaten erfolgen soll und eine Abschlagszahlung der Versicherung in Höhe von 375.000,00 € bereits eingegangen ist.

 

Beigeordneter Pannbacker zeigte sich verwundert über die Kritik am Jahresergebnis 2010. Seit dem Jahre 1996 konnte erstmals ein positiver Jahresabschluss erwirtschaftet werden. Eine Würdigung dieses Erfolges habe er in den bisherigen Wortbeiträgen gänzlich vermisst. Darauf eingehend erklärte Herr Gramberger, dass ein positives Jahresergebnis noch lange kein Beleg für erfolgreiches Arbeiten sei.