Beschluss: Abstimmungsergebnis: mehrheitlich dafür

Abstimmung: Ja: 5, Nein: 1, Enthaltungen: 3

Beschlussvorschlag:

Der Rat beschließt den Wirtschaftsplan für das Wirtschaftsjahr 2011.

 

Im Erfolgsplan betragen

 

  • die Erträge                            7.999.100,00 €
  • die Aufwendungen               8.382.700,00 €

 

Im Vermögensplan betragen

 

  • die Deckungsmittel              679.300,00 €
  • der Finanzbedarf                  679.300,00 €

 

Verpflichtungsermächtigungen sind im Vermögensplan nicht vorgesehen.

 

Der Höchstbetrag der Kassenkredite, die im Geschäftsjahr 2011 zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben der Wangerland Touristik GmbH in Anspruch genommen werden dürfen, wird auf 500.000,00 € festgesetzt.

 

 


Zu Beginn Ihrer Ausführungen zum Wirtschaftsplan 2011 konnte Frau Draschba die erfreuliche Mitteilung machen, dass das Geschäftsjahr 2010 der Wangerland Touristik – vorbehaltlich der Jahresabschlussprüfung – mit einem positiven Ergebnis von 825.000 € abschließt. Weiterhin führte sie in ihrem Redebeitrag, der dieser Niederschrift beigefügt ist, aus, dass sich die Wangerland Touristik GmbH mit Tatendrang und Mut zur Veränderung weiter konsolidieren wird, um sich als Wirtschaftungsunternehmen am Markt zu behaupten.

 

Herr Onnen-Lübben mahnte die perspektivische Entwicklung insbesondere aufgrund der rückläufigen Gästezahlen an. Die positive Auswirkung der gesenkten Mehrwertsteuer im Gastgewerbe von 19 % auf 7 % mit zusätzlichen Einnahmen beim Zeitcamping von etwa 150.000 € müsse jetzt wieder für die qualitative Verbesserung der Campingplätze eingesetzt werden. Auch die stete Unterhaltung von Gebäude, Fahrzeugen und sonstigen Anlagen dürfe nicht vernachlässigt werden, weil sich eine mangelnde Unterhaltung zukünftig in erheblich höheren Instandsetzungsaufwendungen niederschlagen werde.

 

Herr Rose betonte, dass die Ausrichtung der Geschäftspolitik der Wangerland Touristik nicht alleinig auf die Haushaltskonsolidierung konzentriert werden darf und er befürchtet, dass „wir uns kaputt sparen“. Insoweit wird ein Instrumentarium benötigt, dass einen Ausgleich zwischen den notwendigen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen und Maßnahmen für die Qualitätssicherung des Fremdenverkehrsstandortes Wangerland herstellt.

 

Um z. B. für den Gesundheitstourismus gut aufgestellt zu sein, sah auch Ratsfrau Janßen die Notwendigkeit, in die Infrastruktur investieren zu müssen. Darüber hinaus bemängelte Frau Janßen den Wegfall von Ausbildungsplätzen bei der Wangerland Touristik GmbH.

 

Herr Cramer erinnerte nochmals an seine stets deutlich gemachten Befürchtungen, dass der Fremdenverkehr in Wangerland im Werben um die Fremdenverkehrsgäste aufgrund der Versäumnisse in Marketing, fehlender Saisonverlängerungsmaßnahmen und Kürzungen im Veranstaltungssektor ins Hintertreffen gegenüber den anderen Fremdenverkehrskommunen geraten wird. Die Ursachen des positiven Betriebsergebnisses sind vor allem in einer Versicherungsleistung, der Mehrwertsteuerentlastung sowie Personaleinsparungen bei seit 2008 konstanten Kurbeitragseinnahmen begründet.

 

Herr Lammers entgegnete auf die Kritik an den Konsolidierungskurs der Wangerland Touristik GmbH, dass die Konsolidierung das Ergebnis einer konsequenten, von den Verantwortlichen in der Politik geforderten Veränderungen in allen Bereichen der wirtschaftlichen Tätigkeit der Gesellschaft sei. An diesem Konsolidierungskurs führt kein Weg vorbei. Insoweit könne er die herangeführten Bedenken nicht nachvollziehen. Weiterhin brachte er in Erinnerung, dass die Wirtschaftspläne in der Vergangenheit zunächst stets ausgeglichen waren und letztendlich erhebliche Defizite, die von der Gemeinde Wangerland auszugleichen waren, entstanden.

 

Bürgermeister Hinrichs bedankte sich bei der Geschäftsführerin der Wangerland Touristik GmbH für die geleistete Arbeit. Mit dem Wirtschaftsplan 2011 wird eine gute Grundlage geschaffen, um das Wirtschafts- und Dienstleistungsunternehmen Wangerland Touristik GmbH zukunftsfähig aufzustellen und die Investitionen auf eine gesunde Basis zu stellen. Insbesondere betonte er, dass die Haushalte der politischen Gemeinde und ihre wirtschaftliche Tochterunternehmung so eng miteinander verzahnt sind, dass nur gemeinsam eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung möglich ist. Die festgestellte fehlende politische Gestaltungsmöglichkeit aufgrund der gemeindlichen Haushaltssituation wirkt sich insgesamt auf die gesamte Infrastruktur der Gemeinde aus. Er konnte es vor allem nicht verstehen, dass die Konsolidierungsbemühungen im Gemeindehaushalt in Ordnung seien und demgegenüber die Einsparungen bei der WTG von Teilen der Politik nicht mit getragen werden – in Sachen WTG wird mit zweierlei Maß gemessen.