Beschluss: Abstimmungsergebnis: mehrheitlich dafür

Abstimmung: Ja: 4, Enthaltungen: 3

Beschlussvorschlag:

Die Wangerland Touristik GmbH wird den Planungsprozess zur Neugestaltung der Campingplätze fortsetzen und in den Folgejahren bauabschnittsweise zur Umsetzungsreife bringen und realisieren. Geplante Maßnahmen werden in die Wirtschaftspläne der Wangerland Touristik GmbH aufgenommen.

 

 


Eingangs richtete Herr Kanning ein paar einführende Worte an die anwesenden Ausschussmitglieder. Er erklärte, dass das nachfolgende Konzept noch nicht zu 100 Prozent ausgereift sei, jedoch dringender Handlungsbedarf bestehe um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die derzeitigen Flächen seien weder flächenmäßig noch elektro- und versorgungstechnisch zeitgemäß. Darüber hinaus haben mittlerweile größere Fahrzeuge häufig Schwierigkeiten die Plätze überhaupt zu befahren oder haben zumindest Rangierschwierigkeiten. Des Weiteren wies Herr Kanning daraufhin, dass sämtliche Planungen einen sehr langen Zeitraum umfassen (ca. 20 – 30 Jahre) aber ein Anfang unaufschiebbar sei.

 

Herr Weydringer von der HW-Plan Stadtplanung erläuterte anhand einer Präsentation den „Masterplan Campingplätze“. Diese Präsentation ist dieser Niederschrift beigefügt.

 

Im Anschluss der Präsentation sind u.a. folgende Fragen gestellt und beantwortet worden:

 

Herr Abels erklärte, dass dem Konzept nach geplant sei, Plätze zu reduzieren, obwohl der Campingtourismus trendmäßig ja ansteige. Dieses sei zum Einen ökonomisch widersinnig und zum Anderen befürchte er durch den evtl. Mangel an ausreichenden Plätzen eine Zunahme des sogenannten Wildcampings. Herr Kanning führte hierzu aus, dass die durch die Reduzierung der Anzahl der Stellplätze zu erwartende Einnahmeverluste durch die höheren Stellplatzgebühren, welche sich durch die deutliche Qualitätssteigerung erreichen lassen, ausgeglichen werden sollen. Des Weiteren ist die Auslastung lediglich zu den Stoßzeiten sehr gut. Durch die Attraktiverung der Campingplätze sollen auch die Nebenzeiten eine bessere Auslastung erfahren und auch hierdurch entsprechende Mehreinnahmen generiert werden.

Herr Onnen-Lübben führte aus, dass bislang immer nur mit günstigen Mitteln das Notwendigste gemacht wurde und er es für erforderlich hält, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, damit das Wangerland nicht von den Mitbewerbern abgehängt wird und dann das Nachsehen hat.
Herr Kanning fügte dem hinzu, dass es in Zeiten steigender Meeresspiegel keine Alternative zur Erhöhung der Campingplätze gebe.

 

Herr Lammers stellte die Kosten und die Refinanzierung dieser in Frage. Es kursieren geplante Realisierungskosten des Projektes  zwischen 40 Mio. € – 50 Mio. €. Bei einem jährlichen Umsatz der Campingplätze von ca. 5 Mio. € frage er sich, wie diese Kosten gestemmt werden sollen. Zumal sich die Projekte selbst finanzieren müssen. Herr Kanning erklärte, dass eine Umsetzung lediglich abschnittsweise geplant und realisiert werden soll.

 

Herr Ostermann erklärte, dass die derzeitigen Plätze nicht mehr konkurrenzfähig seien da diese zu klein seien und häufig keine ausreichende Rangierfähigkeit gegeben sei. Es gebe einen riesigen Markt für Campingtourismus mit einer enormen Wertschöpfung für die gesamte Region. Hierauf müsse man reagieren und entsprechend handeln.

 

Herr Mühlena fragte nach, ob bereits Vorgespräche mit dem NLWKN geführt wurden und ob die Vorhaben genehmigungsfähig seien. Herr Weydringer führte aus, dass es in Schillig einen Bebauungsplan gebe - in Hooksiel jedoch nicht. Seitens des NLWKN, des Landkreises und des Deichbandes wurde bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Herr Mühlena fragte weiter, ob es in Hinblick auf steigende Meeresspiegel und Überflutungsgefahren nicht ratsamer wäre, die neuen Projekte binnendeichs zu realisieren. Herr Kanning erklärte, dass es ja insbesondere darum gehe, die Campingplätze außendeichs als Alleinstellungs- und Qualitätsmerkmal zu erhalten und zu vermarkten.

 

Herr Cramer führte aus, dass es sich bei den Planungen in der 1. Phase lediglich um  Kopfplanungen handelt. In der Realisierungsphase wird sich dann zeigen, was leistbar ist und welche Planungen gestreckt werden müssen. Bei den Campingplätzen handele es sich um wichtige Profitcenter der WTG. Hier müsse nach dem Motto „Wer nicht investiert - verliert“ gedacht und gehandelt werden.

 

Herr Kanning führte aus, dass die Stromanschlüsse der Parzellen derzeit lediglich mit 6 Ampere abgesichert seien. Dieses reiche aus, eine Kaffeemaschine zu betreiben, für mehr jedoch nicht. Herr Weydringer schloss sich dieser Aussage an und ergänzte, dass ein umfangreicher Ausbau der Versorgungsleitungen unumgänglich sei, da diese nicht mehr dem heutigen Standard entsprechen. Alleine hierfür sei es wichtig einen entsprechenden Rahmenplan zu haben, damit keine Flickschusterei entsteht.

 

Frau Kirschner fragte nach der Zeitspanne, in welcher die Umsetzung erfolgen solle und erklärte, dass egal wie charmant ein „musealer Campingplatz“ vielleicht sein mag, Besucher immer einen modernen Campingplatz bevorzugen werden.

 

Herr Szlezak führte aus, dass die SPD-Fraktion sich dazu entschlossen habe, dem Beschlussvorschlag nicht zu folgen, da noch Beratungsbedarf besteht. Jedoch sei allen klar, dass auf den Campingplätzen etwas passieren muss.

 

Herr Thomssen erklärte, dass die CDU/FDP-Fraktion den Beschlussvorschlag folgen werde. Es werden mit diesem Beschluss noch keine Kosten festgesetzt. Die Zeiten, bei denen es sich bei denn Campingplätzen  in Hooksiel und Schillig um Top-Plätze gehandelt habe sind vorbei. Hier müsse entgegengewirkt werden. Als Beispiel führte er den Campingplatz Dornumersiel auf, welcher - zwecks Neugestaltung – für ein Jahr geschlossen wurde.

 

Herr Kanning zeigte Verständnis für die vorgetragenen Sorgen, gab jedoch zu Bedenken, dass es sinnvoll sei in guten Zeiten zu investieren, ansonsten gebe es Probleme in schlechten Zeiten und verwies auf den verregneten Sommer 2016 mit entsprechend schlechten Belegungszahlen.

 

Herr Lammers führte aus, dass sich die SPD-Fraktion bewusst sei, dass auf den Campingplätzen etwas zur Attraktivierung gemacht werden müsse. Jedoch handelt es sich bei den jetzigen Planungen um einen sehr langen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren. Kein Mensch könne bereits heute vorausschauend sagen, welchen Trend es bereits in nur 10 Jahren geben werde. Des Weiteren sprach er die enormen Planungskosten von 15 Prozent bei einem Auftragsvolumina von 50 Mio. € an.

 

Herr Weydringer erläuterte, dass man die Pläne auch clustern könne und somit einzelne Projekte erst nach und nach abschnittsweise realisiert.

 

Herr Lammers wendete ein, dass eine solche Vorgehensweise im Beschlussvorschlag nicht vorgesehen sei.

 

Herr Ewen entgegnete, dass genau diese bauabschnittsweise Vorgehensweise im Beschlussvorschlag enthalten sei und die Kosten der einzelnen Projektabschnitte in den Klausurberatungen zum  jeweiligen Wirtschaftsplan besprochen werden. In diesen werden dann auch entsprechende Rentabilitätsberechnungen zu den Investitionen vorgelegt werden. An dieser Stelle werden dann auch jederzeit entsprechende Vetos zu den geplanten Maßnahmen möglich sein. Um nun überhaupt erst einmal Planungen aufnehmen zu können, benötigt die WTG eine entsprechende Ermächtigung und genau hierum geht es bei diesem Beschlussvorschlag.

 

Herr Thomssen machte noch einmal deutlich, wie wichtig die Festlegung eines Masterplans für das Gesamtprojekt sei. Denn ohne Leitbild gebe es nur eine Flickschusterei.

 

Herr Lammers erklärte, dass die SPD-Fraktion sich enthalten werde und zwecks weiterer Erläuterungen die WTG noch einmal in die Fraktion einladen werde.